CDU Stadtverband
Limburg a.d. Lahn

CDU stimmt mehrheitlich für Rathausverlagerung

20. August 2018

Die CDU-Stadtverordneten werden mehrheitlich für eine Teilverlagerung städtischer Dienststellen in das Verwaltungsgebäude 2 (VG 2) des ehemaligen Mundipharma-Komplexes stimmen. Das ist das Ergebnis einer weiteren Sondersitzung der Fraktion am Freitagnachmittag.

Dazu der Fraktionsvorsitzende Dr. Christopher Dietz: „Wir haben uns über Monate intensiv mit der komplexen und sehr anspruchsvollen Materie beschäftigt, politische und fachliche Argumente ausgetauscht, mit Experten diskutiert. Abschließend sind wir mehrheitlich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Chancen des historischen Vorhabens deutlich größer sind als die Risiken.“ Die Möglichkeit, die Raumprobleme der Verwaltung auf einen Schlag und auch längerfristig zu vertretbaren Kosten zu lösen, dürfe man nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die angestrebte Zusammenarbeit mit dem Bistum sowie Fidelio Healthcare sorge nicht nur für langfristige Planbarkeit, sondern auch für mindestens 100 Pharma-Arbeitsplätze am Standort Limburg. Gleichzeitig böte die Aufgabe des „Neuen Rathauses“ an der Pusteblume neue Optionen für die Innenstadtentwicklung. „Gerade die Tatsache, dass mit der Ansiedlung von Fidelio und der Reinvestition des Verkaufserlöses der Standort Limburg maßgeblich gestärkt und zumindest ein erheblicher Teil der früheren Mundipharma-Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden kann, ist eine sehr gute Botschaft für unsere Stadt“, so Dietz.

Das bedeute jedoch nicht, dass man die Bedenken vieler Bürger, die sich auch in einem offenen Brief niedergeschlagen hatten, ignoriere. „Die emotionale Schlagkraft der Aussage ‚Das Rathaus gehört in die Innenstadt‘ ist nicht zu verleugnen“, so die Christdemokraten in ihrer Mitteilung. Dem stehe allerdings gegenüber, dass die Stadtverwaltung mit dem Schloss (Stadtarchiv), dem Historischen Rathaus (Kunstsammlungen), dem Brüderhaus (Standesamt), der Bahnmeisterei (Ordnungsamt) und nicht zuletzt dem Alten Rathaus gegenüber Karstadt weiterhin massiv in der Innenstadt präsent sei. Und das zukünftig auch mit deutlich besserem Service, sobald das Bürgerbüro im Alten Rathaus eröffnet habe.

Dennoch müsse nun das Augenmerk der Stadtpolitik noch stärker der Innenstadt gelten. Die Digitalisierung verändere das Arbeits-, Konsum- und Freizeitverhalten der Menschen derart grundlegend, dass gerade die Innenstädte mit der dort üblichen Dominanz des stationären Einzelhandels vor einem gewaltigen Umbruch stünden, der auch an Limburg nicht spurlos vorübergehen werde. In einer solchen Situation den Standort Innenstadt teilweise aufzugeben, ist nach Meinung der CDU-Fraktion nur dann vertretbar, wenn mögliche negativen Effekte des Wegzugs mindestens ausgeglichen werden. Deshalb werde man Bürgermeister Dr. Marius Hahn an seiner Ankündigung messen, am Noch-Standort des Neuen Rathauses könne womöglich ein Hotel errichtet werden.

Und schlussendlich fordern die Christdemokraten auch eine schnellere und entschiedenere Gangart in Sachen Neumarkt. Wenn die Ergebnisse des beschlossenen Ideenwettbewerbes vorlägen, müssten alle Beteiligten an einen Tisch gebracht und endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Dazu sei dringend erforderlich, dass der Bürgermeister seine Zurückhaltung in dieser Angelegenheit aufgebe und ein tragfähiges Konzept vorlege, das den Neumarkt zu einem lebendigen Stadtplatz im Herzen Limburgs weiterentwickle.

Foto: Stadtverwaltung Limburg
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