CDU Ortsverband
Limburg

CDU für Renaturierung von Bächen in der Kernstadt

04. August 2021

Die aktuellen verheerenden Hochwasser haben die Bedeutung natürlicher Bachläufe wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Fließende Gewässer haben nach Ansicht der CDU Limburg über den Hochwasserschutz hinaus jedoch zahlreiche weitere Vorteile: Sie bieten vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat, verbessern das Mikroklima und erhöhen den Freizeit- sowie Erholungswert der Umgebung. Das gelte besonders in einem dicht besiedelten Bereich wie der Limburger Kernstadt.

Die Christdemokraten haben deshalb für die nächste Sitzung des Ortsbeirates einen Antrag eingereicht, der die Renaturierung von Bachläufen und –mündungen in der Limburger Kernstadt voranbringen soll. Der Magistrat wird gebeten, ein entsprechendes Konzept vorzulegen, Möglichkeiten der finanziellen Förderung durch Land und Bund zu prüfen und auch zu beurteilen, inwieweit solche Renaturierungen als Ausgleichsmaßnahmen für künftige Bauprojekte herangezogen werden können.

Als mögliche Objekte einer Renaturierung sieht die CDU den oberen Teil des Großbachtals (unterhalb der Zeppelinstraße), den Kasselbach im Bereich des Eduard-Horn-Parks, die Mündung des Käsbachs zwischen Wasserhausweg und Lahn sowie einen Altarm des Elbbachs, dessen Verlauf auf alten Karten und im Landschaftsbild zu erkennen ist.

Konkret bedeutet das:

  1. KÄSBACH-MÜNDUNG:

Der Käsbach fließt von Dietkirchen durch die Brückenvorstadt und landet oberhalb der Lahnkampfbahn in die Lahn. Ab der Autobahn ist er verrohrt. Für eine Renaturierung bietet sich der Mündungsbereich zwischen Lahn und Wasserhausweg an:

Der Käsbach ist größtenteils verrohrt und mündet oberhalb des Lahnkampfbahn in die Lahn.
Der Käsbach ist größtenteils verrohrt und mündet oberhalb des Lahnkampfbahn in die Lahn
  1. KASSELBACH ZWISCHEN SCHÜTZENHAUS UND FRANKFURTER STRASSE

Der Kasselbach ist zwischen dem Schützenhaus und der Frankfurter Straße – also im Bereich des Eduard-Horn-Parks – verrohrt. Dieser Bereich dürfte wegen des vorhandenen Platzes und der Naherholungsfunktion des Eduard-Horn-Parks gut für eine Renaturierung geeignet sein.

  1. GROSSBACHTAL UNTERHALB DER ZEPPELINSTRASSE

Eine Renaturierung des Großbachtals wurde vor ca. 20 Jahren auf Antrag der Grünen (Leo Vanecek) schon einmal geprüft, aber damals von der Verwaltung abgelehnt. Wir halten eine erneute Prüfung für sinnvoll.

  1. MÖGLICHER ALTARM DES ELBBACHS

Laut einer Abbildung in der Dissertation von Dr. Schirmacher (S. 43) hat der Elbbach im Mündungsbereich früher ein „Delta“ – bestehend aus dem heutigen Elbbach und einem Seitenarm – gebildet:

Auf Luftbildern und vor Ort ist der mögliche Verlauf des möglichen Altarms noch zu erkennen. Er dürfte sich auf Höhe der Dippchjesmill vom Hauptarm abgezweigt haben:

Dieser Altarm liegt nach unseren Recherchen auf Limburger Gemarkung: Man sieht einen Ausschnitt von Staffel mit Buderus oben links, der Dippchjesmill oben rechts und der Kläranlage unten. Die dünne grüne Linie stellt die Gemarkungsgrenze zwischen Staffel und Limburg dar. Von der Lahn aus folgt sie dem Staffeler Ufer des vermuteten Altarms und stößt im heutigen Elbboden auf den Elbbach. Es ist stark zu vermuten, dass die Gemarkungsgrenze in diesem Bereich dem Verlauf es Altarms folgt.

Quelle des Kartenausschnitts: Bodenrichtwertkarte Limburg-Staffel
https://www.limburg.de/media/custom/1680_1044_1.PDF?1383076809

Da der Abzweig vom Elbbach wegen der Straße und des Industriegebietes nicht mehr per Renaturierung erreicht werden kann, ist eine Wiederherstellung des Altarms in seiner ursprünglichen Funktion nicht mehr möglich. Ggf. ist aber eine teilweise „Flutung“ zur Bildung einer „Bucht“ o.ä. sinnvoll.

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